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documenta-Halle, Kassel

  • Bauherr

    Land Hessen

  • Bauzeit

    1990 – 1992

  • Gesamtfläche

    4350 m² BGF

  • Vergabeform

    Wettbewerb, 1. Preis

  • Preise/Auszeichnungen

    Simon du Ry Plakette 1995 BDA, Auszeichnung vorbildlicher Bauten im Lande Hessen 1996

Museum und kulturelles Zentrum

Im Gegensatz zu einem Museum hat die documenta–Halle nicht einen die Kunst bewahrenden Charakter, sondern sie ist ein transitorischer Ort, ein Ort für das Erarbeiten von gegenwärtigen und zukünftigen Gedanken und Konzepten von Kunst. Sie ist ein Ort der Auseinandersetzung mit der sich immer wieder neu und anders stellenden Frage: „Was ist Kunst?“ Dies fordert ein architektonisches Denken, das die Halle als eine Werkstatt begreift mit all dem Informellen, Möglichen; ein Ort der offen ist für eine vielfältige, unvoreingenommene Diskussion. Die Sprache der Architekten muß diese Bedingungen reflektieren, sie muß Hülle sein, nicht Selbstdarstellung. Das bedeutet, die Architektur minimalisiert und gibt der Kunst den Raum, sich selbst auszudrücken – sie ist die intelligente Hülle und nicht das Ornament der Anschaulichkeit.

Die Halle ist Teil der Stadt und schafft gleichzeitig Stadt. In diesem besonderen Ort zwischen einer bestehenden ausgefransten Stadtkante zu der gewellten Landschaft schafft sie ein Stück Stadtreparatur, indem sie parallel zur Stadt den städtischen Raum neu präzisiert, öffnet sie den Blick in die Auenlandschaft. Eine ruhige horizontale Gesimsführung bildet sowohl das städtebauliche Rückgrat als auch die räumliche Möglichkeit, Stadt und Landschaft zu verbinden. Ein Fußweg längs der Halle wird zum integrierten Bestandteil des Ausstellungsgebäudes. Entlang dieses Weges, in das Höhenrelief eingefügt, liegen Kabinette und eine hohe Halle wie an einer sanften Schnur aufgereiht. Unterschiedlich hohe und weite Ausstellungsräume und die weitere Differenzierung der Räume mit Größe, Lichtführung und Aussichtspunkten schaffen eine vielfach nutzbare Funktionalität.

Architektur ist immer Städtebau, die Komposition der Massen im Raum, die Formung der Zwischenräume, der Umgang mit dem Vorhandenen bis hin zu dessen Transformation zu einem Anderen. Im Verhalten der Architektur zur Stadt, zu dem besonderen Ort, stellt sich architektonisches Denken dar.