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Berlin

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Berlin

Heizkraftwerk Berlin-Mitte

  • Bauherr

    Bewag, Berliner Kraft- und Licht AG, Berlin

  • Bauzeit

    1993 -1997

  • Leistungsphase

    1-9

  • Gesamtfläche

    13.490qm

Berlin hat eine große Tradition im Kraftwerksbau. Dieser muß man sich stellen, wenn heute ein neues Kraftwerk entsteht.

Ein Kraftwerk mit der Versorgungsaufgabe des HKW Mitte ist kein kleines Gebäude, es ist städtebaulich dominant. Besonders die stadträumlich wichtige Lage an der Spree, im Schnittpunkt unterschiedlicher Verkehrsströme fordert in der Planung eines solchen Gebäudes ein sorgfältiges Vorgehen. Der Maßstab der Baumassen, die Höhengliederung und Staffelung und die Materialität bestimmen die Akzeptanz im öffentlichen Raum.

Wesentlich ist, dass Architektur nicht zur Dekoration des Funktionalen wird. Die Gebrauchsfähigkeit gegenüber der Funktion und des Ortes stellen die erste Vorraussetzung dar.

Für die Planung  war es wichtig während der Abbruch- und Neubauarbeiten den funktionalen Arbeitsablauf des HKW nicht zu beeinträchtigen.

Das neue Gasturbinenwerk staffelt zwei Baumassen bis auf 40 m Höhe von der Spree bis zur Köpenicker Strasse.

Die drei langen tonnengewölbten Schiffe nehmen die Maschienensäle und Kesselhallen auf. Die Leitwarte, der Kopf der Anlage überblickt das Ganze. Zwei Schornsteine enden in 100 m Höhe. Die Formen sind streng, unterstreichen den industriellen Charakter und schaffen gleichzeitig Weite und Prägnanz in ihrer städtebaulichen Einfügung.

Die Materialität gebrannter Klinker, wie er eine lange Bautradition in Berlin hat, bestimmt die Atmosphäre, die ruhige Farbigkeit, ergänzt durch die metallenen Dachflächen der Hallen. Der tektonische Aufbau ist klar lesbar. Die architektonische Sprache folgt der industriellen Brauchbarkeit und schafft gleichzeitig den Ausdruck von Dauer und ruhiger Eleganz.

Ein Kunstprojekt , bewusst in Fortschreibung der architektonischen und städtebaulichen Idee, besetzt den öffentlichen Raum an den wichtigsten Stellen: Der Uferpromenade mit einer Mauer von Per Kirkeby, den Sitzbänken von Ayse Erkmen, in der Michaelkirchstrasse mit dem Turm von Per Kirkeby und der Wandzeitung von Thomas Bayrle, an der Köpenicker Strasse mit dem Wasserpavillon von Dan Graham. In der Eingangshalle sind die Arbeiten von Franz Ackermann und Ulrich West. Die Lichtarchitektur verwandelt das Gebäudeensemble nachts in ein Szenarium. Die Kraftwerksanlage versorgt den Stadtteil Berlin Mitte mit Energie und erscheint wie dieser nachts als sehenswerte lichte Materie