
Haus am Dom – Katholische Akademie Rabanus Maurus, Frankfurt am Main
Kultur- und Begegnungszentrum des Bistum Limburg, Frankfurt am Main
ACTRIS AG, Heidelberg
2012 – 2018
1 – 4 und Teile von 5
120.000 m² BGF
Wettbewerb, 1. Preis
Das Industriegebiet der ehemaligen Henninger Brauerei am Sachsenhäusener Berg in Frankfurt am Main wurde seit 2002 nicht mehr industriell genutzt und sollte gezielt einer nachhaltigen städtebaulichen Nutzung und Entwicklung zugeführt werden. Der „Henninger Turm“ soll dabei als signifikantes Wahrzeichen des Ortes erhalten bleiben. Innerhalb des Planungsgebiets befinden sich zwei denkmalgeschützt Grundstücke: Die Henninger Villa und der angrenzende, zur Schubert’schen Villa gehörende, parkähnliche Garten.
Das Planungsgebiet wird räumlich und funktional in ein Mischgebiet um den Henninger „Turm“, sowie einem Wohngebiet nach östlich und südlich des Mischgebietes zwischen Wendelsweg und Hainer Weg gegliedert.
Das Mischgebiet wird durch Büro- und Wohnnutzung geprägt. Die Bebauung des Mischgebiets wird um den Henninger „Turm“ 5 bis 6-geschossig mit Staffelgeschoß entwickelt. Der „Henninger Turm“ erhält einen „Mantel“, der sich L-förmig von Osten und Süden an den Turm anlehnt und ihn in seiner Grundfläche so weit vergrößert, dass er für Büro- oder Hotelnutzung oder für Loft-Wohnungen gut nutzbar wird. Die stadtseitige Ansicht über Eck bleibt als Wahrzeichen mit dem Drehrestaurant erhalten. Das Mischgebiet soll im Rahmen der geplanten Bruttogeschoßfläche einen Anteil von 30 % Wohnen ausweisen. Die vier Wohnquartiere werden durch eine 2- bis 4-geschossige Bebauung mit Zeilen -, Terrassen - und Stadthäusern geprägt. Um den Schubertschen Garten gruppieren sich freistehende zweigeschossige Einfamilienhäuser. Leere 2-stöckige Einfamilienhäuser bilden eine Gruppe um den Schubert'schen Garten. Der Übergang an die bestehende Wohnbebauung im Süden wird durch dreigeschossige Zeilenhäuser gebildet.
Der städtebaulicher Entwurf wurde bei dem Wettbewerb „Wohnquartier Henninger Turm“ mit dem 1. Preis ausgezeichnet wurde bildet den Masterplan für das neue Stadtquartier auf dem Sachsenhäuser Berg in Frankfurt am Main. Der Schubert’sche Park mit seinem wertvollen, alten Baumbestand und die historische Henninger Villa aus der Gründerzeit bilden die Grundlage für den Entwurfsgedanken, alle Wohnhäuser in ihrer Anordnung so zu stellen, dass aus der Mehrzahl der Wohnungen ein Blick zum Park gegeben ist. Dieses Landschaftsbild eines durchgehenden großzügigen Wohnparks wird bis zur Ausformung im Detail und in der Materialwahl im gesamten neuen Parkviertel spürbar sein. So entsteht eine bewohnte Parklandschaft, die gemeinsam mit den Landschaftsarchitekten BierbaumAichele entwickelt wurde.
Zum Hainer Weg formt die Bebauung ein durchgehendes Rückgrat, das gleichzeitig als geschlossene Lärmwand wirkt. Zwischen dieser räumlich festen Fassung des Randes öffnet sich die Bebauung mit freistehenden Einzelhäusern zum Wendelsweg und zum vorhandenen Park. Immer wieder ergeben sich Blickbeziehungen in den Verknüpfungen mit dem Maßstab der vorhandenen Umgebung. Die terrassierten Baukörper fügen sich elegant und modern in das urbane Umfeld ein und öffnen sich zum innenliegenden Park. Es entsteht eine neue Typologie der lebendigen Stadt mit Wohnungen für alle Lebensabschnitte, die ein Wohnen mit unterschiedlichen Ausblicken in die Natur und mit der Sonne ermöglichen. Alle urbanen Stadthäuser sind mit großen Terrassen – grünen Zimmern – nach Süden ausgestattet. Die Wohnungen haben elegante, lichte Grundrisse. Die Häuser zeigen einen eigenständigen Charakter für ein Leben in der Stadt und in der Natur. Die Stadtvillen als individuelle, städtische Bauskulpturen entsprechen dem Wunsch des Stadtlebens nach einem eigenen Haus im Grünen. Als urbane Baufigur, die wie eine kleine Stadt die Idee des Hauses im Haus zu einem städtischen Baukörper verschmilzt. Diese Stadtvillen sind eine räumliche Inszenierung eines kulturellen Selbstverständnisses kulturellen Lebens an der Schnittstelle des Urbanen und der Natur.
Die Baukörper werden in Weißtönen und leicht gebrochenen Grautönen als verputzte Volumen entstehen. Die Sockelbereichen werden zur plastischen Unterscheidung mit grauem Naturstein – Muschelkalk - verkleidet. Teilweise werden zur weiteren Tiefenstaffelung Farbtöne verwendet, die die Plastizität der Volumen stärken. Den Häusern vorgestellte Pergolen dienen der Berankung. Sie übersetzen das Thema der Parklandschaft in die Vertikale. So entstehen Balkone und Loggien im Freien eingebettet von Grün. Die Wohnungsgrundrisse ermöglichen ein „Durchwohnen“, einen Raumfluss von der Straße bis zum Garten. Balkone, Loggien und Dachterrassen geben den Wohnungen einen großzügigen Freiraumbezug.