Bundesministerium für Bildung und Forschung

BMBF Straßenansicht 

Berlin-Mitte

jourdan-mueller-steinhauser-b-bmbf-eingang

Neubau als Anbau 

Berlin-Mitte

jourdan-mueller-steinhauser-b-bmbf-gruenplan

Lageplan Erdgeschossgrundriss 

Berlin-Mitte

Bundesministerium für Bildung und Forschung

Dachatelier Hans Scharoun, 1949 Hier wurden die ersten Aufbaupläne für Groß-Berlin entwickelt. 

Berlin-Mitte

jourdan-mueller-steinhauser-berlin-bmbf-atelier1

Wiederaufbau Dachatelier Hans Scharoun  

Berlin-Mitte

B_BMBF_Scharoun_Atelier2

Wiederaufbau Dachatelier Hans Scharoun Sitzungsraum 

Berlin-Mitte

Bundesministerium für Bildung und Forschung

Wiederaufbau Dachatelier Hans Scharoun Galerie 

Berlin-Mitte

Bundesministerium für Bildung und Forschung

Hofansicht Neubau 

Berlin-Mitte

jourdan-mueller-steinhauser-b-bmbf-strassenseite

Strassenansicht 

Berlin-Mitte

Bundesministerium für Bildung und Forschung

Neubau Hofseite mit Wintergarten 

Berlin-Mitte

Bundesministerium für Bildung und Forschung

Wintergarten im Dachgeschoss Neubau 

Berlin-Mitte

Bundesministerium für Bildung und Forschung, Berlin-Mitte

  • Bauherr

    Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung

  • Bauzeit

    1998 – 2000

  • Leistungsphase

    1 – 8

  • Gesamtfläche

    7.973 m² BGF, 32.051 m³ BRI

Bauten des Bundes

Wie für so viele andere Regierungsbehörden bedeutete der Ortswechsel von Bonn nach Berlin auch für das Bundesministerium für Bildung und Forschung den Umzug in ein vorhandenes Gebäude. Der denkmalgeschützte Altbau an der Hannoverschen Straße im Bezirk Berlin Mitte musste nicht nur saniert, sondern auch um einen Neubau erweitert werden. Seine Denkmalschutzwürdigkeit erlangte der Bau vor allem in der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg. 1949 zog dort das Institut für Bauwesen ein, das damals von dem Architekten und Stadtplaner Hans Scharoun geleitet wurde. Aufgabe des Instituts für Bauwesen war es, Richtlinien, Gestaltungs- und Produktionsnormen für den Wiederaufbau der im Krieg zerstörten Städte in der DDR festzulegen. Hier befand sich die Zentrale, von der aus das Erscheinungsbild eines ganzen Landes geprägt wurde.

Der Dienstsitz Berlin des BMBF liegt in Berlin - Mitte, wenige Schritte vom Oranienburger Tor. Der fünfgeschossige Altbau fasst den Straßenraum. Der Neubauflügel schließt in einer Lücke winkelförmig in das Blockinnere an. Zusammen mit den Nachbargebäuden umschließen die Gebäude des BMBF einen Hof mit zweigeschossigem Pavillon.

Das Gebäude ist ein bedeutender politischer Ort der deutschen Nachkriegsgeschichte. Er entstand ursprünglich 1914 als Kaserne. Im 2. Weltkrieg brannte das Gebäude aus. Es wurde 1947 zum Institut für Bauwesen der Deutschen Akademie der Wissenschaften wieder aufgebaut. 1949 wurde der Wiederaufbau mit dem Dachgeschoß von Hans Scharoun abgeschlossen. In dem hellen Atelier wurden die ersten Aufbaupläne für Groß-Berlin entwickelt. 1974 übernahm die Bundesrepublik Deutschland das Gebäude und richtete ihre Ständige Vertretung in der Deutschen Demokratischen Republik ein. Im Garten entstand der für Konzerte, Ausstellungen und Konferenzen genutzte zweigeschossige Pavillon. Die Erweiterung zum Dienstsitz Berlin hat zum gestalterischen Ziel, die Zukunftsorientierung des Ministeriums, aber auch das Baudokument der politischen Nachkriegsgeschichte von DDR und BRD sichtbar zu machen.

Der tektonisch ruhende Körper des massiven Altbaus steht fest auf seinem Steinsockel. Obwohl der Neubau das bestehende Gebäude an Rauminhalt übersteigt, soll der asymmetrisch geschnittene Bau leicht, hell und elegant anmuten. Im Gegensatz zum  massiven Sockelgeschoss des Altbaus wurde der Eingangsbereich des Neubaus um etwa vier Meter eingerückt. Vier diagonal verlaufende Rundpfeiler stützen den in Höhe der zweiten Etage auf seine eigentliche Fluchtlinie vorspringenden Baukörper. Dadurch wirkt das Entree des Ministeriums luftig und offen. Von der lichten Halle aus erreichen die Besucher Aufzüge, Treppenhäuser und den Gartenpavillon. Zu dieser Wirkung trägt auch die Fassade bei. Ihre Außenhaut besteht aus mehreren transparenten, locker arrangierten Schichten von Metallgeweben und Metallprofilen, Glasscheiben und gläsernen Paneelen, zwischen denen man die farblich akzentuierten, rötlichbraunen Holzrahmen der Fenster erkennt. Schließlich ragt der große Besprechungsraum im obersten Stock des Neubaus um etwa zwei Meter aus der Fassade heraus und prolongiert so die Flucht des alten Gebäuderiegels. Die großzügige Gestalt des Außenbaus hat ihr Pendant in den Grundrissen der einzelnen Etagen. Die Büros sind hell und werden dominiert von der holzgefassten Fensterwand. Davor sorgen dunkelblaue Heizkörper für farblichen Kontrast. Im obersten Geschoß des Neubaus liegt mit Blick über die Berliner Dachlandschaft die Zimmerflucht des Ministers in wintergartenähnlicher Gestaltung. Begrünt wurde der bis dato weitgehend versiegelte Innenhof. Als Freilegung des Baudenkmals ist die Gestaltung des Dachgeschosses von Hans Scharoun zu verstehen. Es bezeugt den kulturellen Schauplatz der Akademie des Bauwesens. Die Wiedergewinnung des Ateliergeschosses als Bibliothek und Cafeteria für die Mitarbeiter des BMBF macht diesen Schauplatz für nachkommende Generationen sichtbar. Zimmer und Einrichtung des Ständigen Vertreters und der Gartenpavillon wurden erhalten